Als ich (Michaela Blank) in 2020 das letzte Mal vor Ort in Kenia war, haben junge Männer aus alten Wellblechdächern angefangen etwas zu bauen. Ich widmete zum damaligen Zeitpunkt dem Geschehen keine weitere Aufmerksamkeit. In Kenia ist es ein alltägliches Bild, das irgendjemand irgendwo herum tüftelt oder etwas baut. Umso erstaunter war ich als in nun 2023 zurück kam und feststellte, dass in diesem kleinen unscheinbaren Verschlag eine Bäckerei entstanden ist. Die Bäcker ist mittlerweile so erfolgreich geworden, dass sie nicht nur die Leute in der Nachbarschaft mit Mandasi (afrikanische Donuts)  und Kuchen versorgt, sondern auch die ersten umliegenden Supermärkte der Stadt. Mir war nicht bewusst, dass die besten Mandasi die ich in Kenia je gegessen habe, direkt nebenan von den Jungunternehmern stammten. Die vier jungen Männer stecken ihr ganzen Herzblut in ihr Unternehmen und beginnen bereits gegen 04:00 morgen den Ofen zu schüren. Sie arbeiten rund um die Uhr. Sie verfolgen gemeinsam ein Ziel und zwar den Slum zu entkommen und es aus der Armut heraus zu schaffen. Wieder einmal mehr sprachlos bin ich von der Willenskraft und Energie der Kenianer/-innen. Wie sie das Beste aus ihrer Situation machen und gar nicht daran denken aufzugeben.